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Nitrat in Grünen Smoothies

Garten mit Mangold, Salaten und Spinat

Ein weiteres Beispiel, dass neben der Oxalsäure unter Smoothie-Lieb­habern immer wieder für Ge­sprächs­stoff sorgt, ist das Thema Nitrat. Der Grund: Aus Nitrat sollen sich Stoffe bilden können, die krebs­erregend bei Tier­versuchen wirken. Was hat es mit diesen be­ängstigen­den Nach­richten auf sich? Wir von GrüneSmoothies.de haben uns für Dich einen Einblick verschafft.

Überblick

Was ist Nitrat?

Nitrat besteht aus den Elementen Sauer­stoff und Stick­stoff. Als natür­licher Bestand­teil des Bodens ist Nitrat die ideale Stick­stoff­quelle für die Bildung von Amino­säuren für Pflanzen. Darüber hinaus sind Nitrate in vielen stick­stoff­haltigen Dünge­mitteln enthalten.

Nitrat - ungesund?

Das Wichtig­ste vorweg: Nitrate sind an und für sich nicht gesund­heits­schäd­lich. Gesund­heits­schädlich sind Nitrite und die daraus ent­stehen­den Nitro­samine, die karzinogen, also krebs­erregend wirken sollen. Das Problem beginnt – wie (fast) immer – wenn der Mensch eingreift, um einen Prozess zu „optimieren“. Und genau das tut er, wenn er das Pflanzen­wachstum zwecks Ertrags­steigerung verbessern möchte, z. B. durch Düngung mit stick­stoff­haltigen Dünge­mitteln. Stick­stoff­haltige Dünge­mittel werden vor allem in der konven­tionellen Land­wirtschaft ein­gesetzt. Ökolo­gischer Landbau kommt in aller Regel ohne zusätz­liche minera­lische Stick­stoff­düngung aus. (Das gilt zu­vorderst für die nach den Öko-Verbänden wirt­schaften­den Betriebe.)

Hinzu kommen folgende Grund­regeln:

  • Die Nitrat­belastung von Frei­land­gemüse ist grund­sätz­lich geringer als die von Gewächs­haus­pflanzen.
  • Je länger die Dauer der Sonnen­ein­strahlung (von Frei­land­gemüse), desto geringer der Nitrat­gehalt (was daran liegt, dass die Pflanze bei längerer Sonnen­ein­strahlung, z. B. im Sommer, Nitrate „voll­ständig“ in pflanzen­eigenes Eiweiß ver­stoff­wechselt.)

Nitrat soll dabei nicht das wirkliche Problem sein, sondern die aus dem Nitrat ent­stehen­den Nitrite und Nitro­samine. Beide Stoffe bedürfen jedoch idealer Ent­stehungs- und Wachstums­bedingungen. Beides findet man unter Umständen im mensch­lichen Magen.

Damit Nitro­samine entstehen können, gelten folgende Voraus­setzungen als notwendig:

  • Bakterien und Pilze (wie sie praktisch überall vor­kommen, z. B. in Luft und Wasser), die aus Nitraten Nitrite machen,
  • konzen­trierte Eiweiße, sog. Amine, die zusammen mit Nitrit zu Nitro­samin „ver­schmelzen“,
  • idealer­weise: ein saures Milieu – so wie es im Magen natür­licher­weise vorkommt.

Was also tun?

Es liegt auf der Hand, dass ein Krieg gegen Bakterien und Pilze kaum gewonnen werden kann. Sie gehören zum Leben einfach dazu. Und aus unserem Magen ein basisches Milieu zu zaubern, wäre – gelinde gesagt – fatal. Bleiben also die so­genann­ten konzen­trierten Eiweiße. Diese kann man nämlich einfach meiden, indem man sie nicht gleich­zeitig mit grünen Smoothies zu sich nimmt!

Was sind nun aber konzen­trierte Eiweiße?

Unter konzen­triertem Eiweiß wollen wir in diesem Zu­sammen­hang jedes tierische Protein verstehen (Fleisch, Wurst, Milch­produkte, wie z. B. Milch und Joghurt), aber eben auch: pflanz­liche Protein­quellen, wie beispiels­weise Samen, Spirulina und Chlorella.
Halte Dich einfach an unsere einfache Zu­berei­tungs­formel aus ge­filter­tem Wasser, Früchten und Blattgrün oder den Rezepten auf GrüneSmoothies.de
Die aller­meisten direkt über die Nahrung zu­geführ­ten Nitro­samine sollen aus dem guten, deutschen Bier stammen. Erstaun­licher­weise warnt davor kaum jemand. Ebenso wenig vor ge­pökelten Fleisch- und Wurst­waren – oder Käse. Und schon gar nicht vor Produkten, die – erhitzte – Kombi­nationen aus den vorher genannten Zutaten be­inhalten, Pizza mit Salami und Schinken z. B.

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Salami-Stulle mit Kresse

Damit nicht genug: Nitrat, aber vor allem Nitrit sind Bestand­teile von Pökel­stoffen. Und gepökelt wird in Deutsch­land so ziemlich alles, was als Wurst verkauft wird. Früher, um Wurst und Fleisch vor Bakterien­befall zu schützen (kon­servieren), heute aus eher optischen (das Fleisch bleibt rot und wirkt frisch) und ge­schmack­lichen Gründen (das Fleisch gewinnt an Pökel­aroma). Mit anderen Worten: Salate sind in Deutsch­land das deutlich kleinere Problem.

Für Die­jenigen, die auf Nummer sicher gehen wollen, gelten die 3 goldenen Regeln als hilf­reich:

  • Wann immer möglich: Kaufe Lebens­mittel aus (kontrol­liert) bio­logischem Anbau.
  • Wann immer möglich: Unter­stütze regionale Erzeuger Deines Vertrauens.
  • Wann immer möglich: Halte Dich an saisonal erzeugte Produkte.
  • Grund­sätz­lich: Halte Dich an unsere einfache Zu­berei­tungs­formel.

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Nitrat in grünen Smoothies?

Nitrat aus grünem Blatt­gemüse gilt grund­sätz­lich als wenig bedenk­lich, da seine Umwand­lung zu Nitro­saminen im Körper durch die Nahrungs­matrix ge­puffert, sprich: ver­hindert wird. Nahrungs­matrix heißt hier: die im Pflanzen­grün ebenfalls ent­haltenen anti­oxidativ wirkenden Nähr­stoffe wie Vitamin C, Vitamin E, Beta-Karotin und Flavo­noide sollen der Umwand­lung in das poten­ziell gefähr­liche Nitro­samin erfolg­reich entgegen wirken. Das ist bei allen anderen Quellen wohl nicht der Fall, sprich: bei allen gepökel­ten Fleisch- und Wurst­waren wie Roh­schinken, Rohwurst, Mettwurst, Bier­schinken, Blut­wurst, Fleisch­käse usw.… Auch Schnitt­käse darf aus Haltbar­keits­gründen Nitrat enthalten.
Problema­tisch ist: Alle Studien, in denen sich Nitro­samine als krebs­erregend erwiesen haben, sind (leider) an Tieren durch­geführt worden. Dagegen konnte bisher noch in keiner Studie nach­gewiesen werden, dass auch nitrat­reiches Gemüses wie Rucola, Radicchio oder Rote Bete das Krebs­risiko tatsäch­lich erhöht.

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Im Gegenteil.

Frau gießt Grüne Smoothies aus dem Mixbehälter in Gläser.

In neuesten Studien am Menschen wurde nach­gewiesen, dass nitrat­reiches Gemüse die Durch­blutung des Gehirns ver­bessern kann. Grüne Smoothies wären in diesem Fall gerade wegen ihres Nitrat­gehalts blut­druck­senkend und damit ein natür­liches Hilfs­mittel gegen Herz-Kreislauf- und Demenz-Er­krankungen. Auch in der Süd­deutschen Zeitung ent­deckten wir einen interes­santen Artikel zu diesem Thema: „Offenbar hat Nitrat darüber hinaus Vorzüge, die bislang nur der Comic­literatur zu ent­nehmen waren: Es kann nach Art von Popeye die Muskel­kraft stärken, wenn man dem Team um Eddie Weitzberg vom Karo­linska-Institut glaubt. Die Forscher haben 14 Test­personen aufs Fahrrad gesetzt. Sieben von ihnen hatten zuvor drei Tage lang einen Saft ge­trunken, der etwa so viel Nitrat enthielt wie eine große Portion Spinat. Tatsäch­lich traten diese sieben stärker in die Pedale […]. Offenbar waren ihre Muskeln leistungs­fähiger, wie Gewebe­proben zeigten, die die Forscher ihnen aus dem Ober­schenkel schnitten. Demnach arbeite­ten die Mito­chondrien, die Energie­lieferanten der Zellen, mit Nitrat effi­zienter. Die Ent­deckung zeige einmal mehr, dass Nitrate ihren schlechten Ruf nicht verdient haben, so Weitzberg.“
Ab­schließend – und ebenfalls aus diesem Artikel – folgendes Zitat: „Die Angst vor Nitrat müsse endlich perdu sein, meint auch die Präven­tions­forscherin Eva Frei vom Deutschen Krebs­forschungs­zentrum. Selbst die Euro­päische Behörde für Lebens­mittel­sicherheit kommt in ihrer neuesten Stellung­nahme zu dem Schluss, es sei unwahr­schein­lich, dass Nitrat aus Gemüse zu merk­lichen Gesund­heits­risiken führt. Dagegen über­wiegen die nütz­lichen Effekte.’“

Hier geht’s zur Quelle.

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Grüne Smoothies GmbH

Die Grüne Smoothies GmbH ist seit 2008 im Vertrieb von Hoch­leistungs­mixern tätig und bietet unter anderem um­fassendes Know-How bei der Benutzung von Hoch­leistungs­mixern, zum Beispiel für Grüne Smoothies. Seit 2020 werden auch hochwertige Slow Juicer zur Herstellung von (Grünen) Säften angeboten.

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1 | Kommentar(e)

22.06.2018
Spielwiese
Schade, dass Sie die Gelegenheit verpasst haben, in diesem Artikel auf natürliches Vitamin C hinzuweisen, welches Nitrat einfach neutralisiert, so dass es aus dem Körper ausgespült wird.