Oxalsäure - ungesund (in Grünen Smoothies)?
Oxalsäure ist und bleibt ein Thema, dass neben Nitrat besonders in der Rohkost-Szene immer wieder in Kontroverse geriet. Gerüchten zufolge besteht die Gefahr, dass Grüne Smoothies durch ihren Oxalsäure-Anteil auf Dauer Nierensteine im Körper verursachen können. Doch was ist dran an dem Gemunkel? Sind Grüne Smoothies nun auf einmal ungesund für uns?
Überblick
- Was ist Oxalsäure?
- Oxalsäure - Natürliches Vorkommen
- Oxalsäure - ungesund?
- Oxalsäure in grünen Smoothies
Was ist Oxalsäure?
Oxalsäure gilt als sog. „Antinährstoff“. Antinährstoffe finden sich in fast jedem Essen. Es sind natürliche, aber u. U. problematische Stoffe, weil sie die Nährstoffaufnahme und -verstoffwechselung behindern. Sie werden von Pflanzen gebildet, um nicht gefressen zu werden.
Zu den bekanntesten Antinährstoffen zählt die Phytinsäure in Getreiden, die die Aufnahme von (metallischen) Mineralien und Spurenelementen (Zink, Eisen, Calcium) verhindert und die sog. „Trypsin-Hemmer“ in Hülsenfrüchten, die die Eiweiss-Verdauung stören. Während Trypsin-Hemmer durch Kochen und Einweichen abgebaut werden können (dies ist auch der Grund, warum Hülsenfrüchte von Naturvölkern immer über sehr lange Zeit eingeweicht wurden), ist die Phytinsäure hitzestabil. Kochen hilft hier also nicht.
Oxalsäure hingegen soll durch den Kochvorgang verringert werden können.
Oxalsäure - Natürliches Vorkommen?
Mangold, Rhabarber, Spinat, Rote Rüben, Kakao und Schokolade, Sesam, Amaranth, Quinoa – in all diesen und vielen weiteren Pflanzen kommt Oxalsäure vor. Auch in Kaffee und Tee findet man sie.
Oxalsäure - ungesund?
Da Oxalsäure mit dem im Blut und in den Zellen enthaltenen Kalziumverbindungen zu unlöslichem Kalziumoxalat - einem Salz der Oxalsäure - reagiert, kann sie dadurch den Kalziumstoffwechsel stören. Unlösliche Stoffe können vom Körper nicht abgebaut und in andere Stoffe umgewandelt werden. Sie müssen ausgeschieden werden. Und nun kommt’s: wenn dieser Vorgang nicht mehr richtig funktioniert, können sich Nierensteine bilden. Bis es allerdings zu einem solchen Zustand kommen kann, müssen verschiedene gesundheitsschädigende Faktoren vorausgehen. Generell gilt eine Ernährung mit zu viel Kochsalz, Grünem Tee, Kaffee und tierischem Eiweiß als Hauptrisikofaktor für Nierensteine. Vegetarier, die generell mehr grünes Gemüse im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt essen, leiden offenbar seltener an Nierensteinen, wie z. B. Andreas Kribben von der Uniklinik Essen unlängst feststellte (Quelle). Auch wenn zu wenig Wasser getrunken wird, eine Dysbiose im Darm herrscht oder chronische Übersäuerung vorliegt, ist das Risiko der für die Bildung von Nierensteinen vorhanden.
Oxalsäure in grünen Smoothies?
Es gibt keinerlei wissenschaftliche Hinweise darauf, dass die Menge an Oxalsäure, die in den Zutaten für Grüne Smoothies steckt, irgendwelche schädlichen Auswirkungen auf den Organismus haben könnte. Dazu gilt die Menge schlicht und ergreifend als zu gering.
Auch die eigene Erfahrung aus vielen Jahren Praxis widerlegt diese Vorurteile eindeutig, denn Oxalsäure würde, wenn sie denn ein Problem wäre, zu einer Demineralisierung des Körpers führen. Ganz offensichtlich erleben wir in der Praxis aber eher das Gegenteil: Sehr viele Anzeichen einer viel besseren Mineralstoffversorgung des Körpers durch grüne Smoothies:
- das Wegfallen von Heißhunger auf Süßes (Chrommangel),
- weniger Nahrungsbedarf insgesamt,
- Reduktion entzündlicher Stoffwechsellagen,
- weniger Hunger auf tierisches Eiweiß (Zinkmangel).
Fazit: Oxalsäure ist ein sehr „alter Hut“ unter den Warnungen vor Rohkost, die im krassen Gegensatz zur praktischen Erfahrung steht.
Im Umkehrschluss bedeutet das: mach Dich nicht verrückt und genieße Deinen Grünen Smoothie mit all den lebensspendenden Inhaltsstoffen, die er zu bieten hat!
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2 | Kommentar(e)
danke für Dein Feedback! Schön, dass die Infos zur Oxalsäure für Dich hilfreich waren.
Herzlich,
Carla