Smoothies vs. Säfte: Was ist besser? Was sind die Unterschiede?
Zwei Dinge werden wir immer wieder gefragt: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen frisch gepressten (grünen) Säften und Grünen Smoothies? Und ist Smoothie oder Saft gesünder? Nicht selten werden wir auch nach einem Mixer und Entsafter in einem Gerät gefragt oder einem Mixer, der auch frische Säfte herstellen kann.
Bevor wir auf die Unterschiede zwischen Smoothies und Säften bzw. Mixer und Entsafter eingehen, outen wir uns erstmal als Liebhaber/innen von beidem. Nicht selten gönnen wir uns am Morgen einen Grünen Smoothie und zwischendurch nochmal einen frischen Saft. Denn sowohl Grüne Smoothies als auch frisch gepresste Gemüse-Säfte bzw. grüne Säfte können einfach unglaublich gut schmecken und sind vollgepackt mit gesunden Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralien, Enzymen oder Antioxidantien. Oftmals bestehen sie sogar aus den gleichen Zutaten - so kann man z. B. Weizengras mixen oder entsaften.
Beide Zubereitungen - ob Säfte oder Smoothies - haben unserer Meinung nach einen ganz besonderen Stellenwert für eine gesunde und bewusste Ernährungsweise. Im Folgenden gehen wir auf die wesentlichen Unterschiede ein und greifen die häufigen Fragen zum Thema auf.
Überblick
- Smoothies werden gemixt - Säfte gepresst
- Grüne Smoothies machen satt - Säfte spenden einen schnellen Energiekick
- Was geht schneller: Säfte oder Smoothies?
- Unterschiede auf einen Blick: Säfte vs. Grüne Smoothies
- Mixer oder Entsafter? Was kann ich damit machen?
Smoothies werden gemixt - Säfte gepresst
Grüne Smoothies, Frucht- oder Gemüse-Smoothies bestehen aus Zutaten wie reifen Früchten, Blattgrün und/oder Gemüse sowie etwas Wasser oder einer anderen Flüssigkeit. Alle Zutaten werden mit einem Standmixer in ungefähr 1 Minute zu einem cremigen Smoothie püriert. Dabei entstehen so gut wie keine Abfälle, denn bis auf Stiele, manche Schalen und Fruchtkerne/-steine wird so gut wie alles verwendet. Auf diese Weise erhält ein Smoothie eine eher dickflüssige Konsistenz. Neben Vitaminen, Mineralien, Antioxidantien, Enzymen, sekundären Pflanzenstoffen enthalten Smoothies - vor allem Grüne Smoothies mit ihrem hohen Anteil an Blattgrün - jede Menge Ballaststoffe.
Für die Zubereitung von Grünen Smoothies empfiehlt sich ein guter Hochleistungsmixer, der in der Lage ist, aus schwer pürierbaren, faserigen Blattgrünsorten wie Grünkohl oder Weizengras eine cremig-feine Konsistenz herstellen. Denn je feiner und cremiger ein Grüner Smoothie ist, desto besser schmeckt er.
Frische Säfte werden ebenfalls aus Früchten, Gemüse und/oder Blattgrün herstellt. Auch hier werden die Zutaten im Ganzen verwendet und lediglich Schalen, Stiele oder Fruchtkerne/-steine entfernt. Allerdings geht es beim Entsaften darum, die festen Faserstoffe vom Zellwasser der Pflanze oder der Frucht mit einem Entsafter zu trennen, so dass die meisten Ballaststoffe herausgefiltert werden. Die sogenannten Tresterrückstände bleiben meist ungenutzt und landen im Abfall. Es entsteht ein dünnflüssiger Saft, der extrem reich an bioverfügbaren Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralien, Antioxidantien etc. ist.
Zum Entsaften eignen sich am ehesten Slow Juicer, die die Zutaten möglichst langsam und nährstoffschonend bei niedrigen Temperaturen zerkleinern und anschließend auspressen. Um ca. 500 ml frischen Saft zu erzeugen benötigt man je nach Zutaten und nach Entsafter-Modell 3-5 Minuten.
Grüne Smoothies machen satt - Säfte spenden einen schnellen Energiekick
Smoothies - vor allem Grüne Smoothies enthalten jede Menge Ballaststoffe, die aber durch das Pürieren mit einem leistungsstarken Mixer leichter verdaulich gemacht werden. Dennoch wird die Verdauung dadurch angeregt und die Abgabe von Zucker ins Blut verlangsamt. Das sorgt für eine gleichmäßigere Energiezufuhr und macht länger satt. Mit etwa 700 bis 1000 ml Grünen Smoothie lässt sich eine komplette Mahlzeit ersetzen. Man ist in der Regel ungefähr 2-3 Stunden gut gesättigt.
Säfte hingegen geben schnelle Energie. Sie enthalten deutlich weniger Ballaststoffe und sind daher sogar noch leichter verdaulich als Smoothies bzw. Grüne Smoothies. Wir schätzen diesen schnellen Energiekick von frisch gepressten Säften zum Beispiel als Maßnahme gegen ein Nachmittagstief oder nach dem Sport. Aber auch Menschen mit Verdauungsproblemen wie dem Reizdarmsyndrom können von der leichten Verdaulichkeit frischer Säften profitieren. Denn schließlich bieten sie jede Menge wichtiger Nährstoffe aus Obst, Gemüse und Blattgrün ohne den Verdauungsapparat zu belasten.
Was geht schneller: Säfte oder Smoothies?
Wie wir weiter oben schon betont haben, lieben wir beides: Frische Säfte und vor allem Grüne Smoothies. Wenn es um die Zubereitung geht, entscheiden wir uns täglich für Grüne Smoothies und nur ab und an für frische Säfte. Warum? Smoothies bzw. Grüne Smoothies lassen sich mit einem Hochleistungsmixer in weniger als 1 Minute herstellen. Obst und Blattgrün müssen nur grob vorher zerkleinert werden (Apfel und Birne werden z. B. geviertelt), dann werden alle Zutaten mit etwas Wasser in den Mixbehälter gegeben und auf maximaler Geschwindigkeitsstufe püriert. Leistungsstarke Standmixer wie z. B. der Vitamix TNC 5200 arbeiten mit bis zu 29.000 Umdrehungen pro Minute. Anschließend wird der Smoothie in eine Flasche zur Aufbewahrung gegossen oder direkt in einem Glas oder aus einer Flasche getrunken. Die Reinigung des Mixers geht dabei genauso schnell wie die Zubereitung: Einfach den Mixbehälter unter fließendem Wasser gut ausspülen, ggf. abtrocknen, fertig.
Smoothie-Zubereitung und Reinigung benötigen nicht mehr als 5 bis 10 Minuten - das Mixer-Handling ist damit absolut alltagstauglich und auch bei einem kleinen Zeitfenster praktikabel. Wir mixen täglich Grüne Smoothies seit Jahren!
Etwas anders bzw. zeitaufwändiger gestaltet sich das Prozedere beim Entsaften - vor allem bei der abschließenden Reinigung des Entsafters. Gute Slow Juicer zeichnen sich nämlich dadurch aus, dass sie mit maximal 60 bis 100 Umdrehungen pro Minute arbeiten. Möglichst langsam wird das Gemüse, Obst und/oder Blattgrün mittels einer Pressschnecke gründlich zerkleinert und im Anschluss durch ein Sieb ausgepresst.. So wird der frische Saft vor Oxidation bewahrt und ein Maximum an Vitalstoffen gewährt. Je nach gewünschter Saftmenge benötigt man mehrere Minuten für die Zubereitung - für 1 Liter frischen Saft knapp 10 Minuten. Zuvor müssen die Zutaten nicht nur gewaschen, sondern deutlich kleiner zurecht geschnitten werden als für die Verarbeitung im Mixer damit sie durch das jeweilige Einfüllrohr des Entsafters passen. Für die anschließende Reinigung kommen dann je nach Modell nochmal 5-10 Minuten Küchenarbeit hinzu. Dazu wird der Entsafter in seine Einzelteile zerlegt, damit diese unter fließendem Wasser abgebürstet und abgespült werden können. Zum Trocknen können die Teile einfach auf einem Küchentuch ausgelegt werden. Damit fallen für die Zubereitung eines Liters frischen Saftes inkl. Reinigung rund 10-20 Minuten an. Für uns ist der zeitliche Aufwand einfach zu groß, um frische Säfte täglich für mehrere Personen zuzubereiten - vor allem unter der Woche, wenn morgens jede Minute Zeit zählt.
Unterschiede auf einen Blick: Säfte vs. Grüne Smoothies
Unterscheidungskriterien | Frische Säfte | Grüne Smoothies |
---|---|---|
Herstellungsweise | Gepresst mit einem Slow Juicer bei niedrigster Geschwindigkeit | Gemixt mit einem Standmixer bei höchster Geschwindigkeit |
Anschaffungskosten für gute Einsteigergeräte | ab 350 bis 400 Euro für Slow Juicer | ab 250 bis 300 Euro für Hochleistungsmixer |
Zubereitungszeit inkl. Gerätereinigung bei 500 ml | ca. 10 bis 15 Minuten | ca. 5 bis 10 Minuten |
Konsistenz | dünnflüssig | dickflüssig, cremig |
Zutateneinsatz für 500 ml Saft bzw. Smoothie | z. B. 1 Kg Karotten | ca. 300 g Obst und 100 g Blattgrün sowie etwas Wasser |
Nährstoffgehalt bei gleicher Menge an Saft und Smoothie | sehr hoch, da deutlich größere Mengen an Zutaten ausgepresst werden; ballaststoffarm | hoch, reich an Ballaststoffen |
Verdaulichkeit | sehr leicht verdaulich, da ballaststoffarm | leicht verdaulich |
Mahlzeitenersatz | nein, eher ein energiereicher Nährstoffkick | sehr guter Mahlzeitenersatz, ca. 700-1000 ml sättigen i. d. R. für 2-3 Stunden |
Haltbarkeit (unsere Empfehlung) | 24 Stunden danach ist der Nährstoffverlust sehr hoch | 24 Stunden danach ist der Nährstoffverlust sehr hoch |
Praktikabilität & Alltagstauglichkeit | etwas zeitaufwendiger als Smoothie mixen, aber durchaus alltagstauglich | sehr schnelle Zubereitung, daher täglich sehr praktikabel |
Mixer oder Entsafter? Was kann ich damit machen?
Während ein Standmixer aus mehreren Zutaten in kürzester Zeit einen Mix zubereitet - im Falle von Smoothies aus Früchten, Blattgrün oder Gemüse sowie etwas Wasser, eignet sich ein Entsafter bzw. Slow Juicer - auch Cold Press Juicer genannt, zum Herstellen frischer Säfte, indem er die Saft-Zutaten langsam zerkleinert und auspresst. Für manche Modelle gibt es allerdings auch Zubehör wie einen Püriereinsatz, um den Entsafter für weitere Zubereitungen wie Smoothies, Fruchtsorbets etc. nutzen zu können.
Leistungsstarke Standmixer bzw. Hochleistungsmixer hingegen können viel mehr als Smoothies oder Grüne Smoothies. Sie lassen sich für viele Zubereitungen in der Küche einsetzen. Dazu gehören Suppen, Pestos, Hummus, Pflanzen- und Nussmilch, Nicecream, Eissorbets. Selbst das Mahlen von Kaffee oder Getreide kann ein Hochleistungsmixer übernehmen. Hochleistungsmixer sind in jedem Falle Multifunktionsgeräte während ein Slow Juicer ein auf frische Säfte spezialisiertes Gerät ist, das sich ggf. durch Zubehör erweitern lässt.
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8 | Kommentar(e)
also bei Oxidation im Hochleistungsmixer muss ich Dir zustimmen für den Fall, dass wenig Antioxidantien in den Zutaten sind. Was die Wärmeentwicklung angeht, unterscheiden sich Hochleistungsmixer. Bei Vitamix oder dem Wartmann Mixer als auch beim Primo S Mixer ist diese sehr gering. Zentrifugalentsafter hingegen, generieren viel mehr Wärme als Hochleistungsmixer unserer Erfahrung nach und manche Zutaten, wie grüne Gräser lassen sich darin gar nicht zubereiten.
Insofern wäre ich mir nicht sicher, ob im Saft mehr Nährstoffe vorhanden sind. Der Saft ist hingegen leichter zu trinken, vermutlich aufgrund der fehlenden Ballaststoffe.
Ich finde beides, Smoothies und Säfte, haben ihre Daseinsberechtigung, je nach Befindlichkeit und Laune.
Liebe Grüße
Carla
wie verhält es sich denn eigentlich mit den Kalorien, wenn ich 500ml Saft aus 1 kg Möhren entsafte? Müsste ich dann wirklich das Kilo Möhren tracken? Denn eigentlich sind ja keine Faserstoffe und Ballaststoffe mehr drin.
Danke euch und liebe Grüße, Lindi
da muss ich leider passen - kann Dir nicht sagen, wieviel Prozent Kalorien abzuziehen sind.
Lieben Gruß,
Carla
was macht es denn für einen Unterschied, wenn ich im Hochleistungsmixer z.B. den Sellerie mixe und dann durch ein Sieb oder einen Nussmilchbeutel drücke um Saft zu erhalten? Dann habe ich auch Saft und die Ausbeute ist sehr gut.
Oder gehen durch die schnelle Umdrehungszahl im Vitamix Ascent 3500i (wo ich eigentlich dachte, das sie wichtig ist um alle Nährstoffe durch die Aufspaltung zugänglich zu machen) Nährstoffe verloren?
Beste Grüße,
vielen Dank für Deine Frage.
Beim Grünen Smoothie bleiben alle Zutaten erhalten. Man benötigt einen leistungsstarken Mixer, um auch die Ballaststoffe bzw. Pflanzenfaser cremig zu pürieren. Dieser Prozess macht Blattgrün, Kräuter etc. leichter verdaulich.
Beim Entsaften werden die Ballaststoffe in Form des Tresters herausgefiltert. Mit einem Slow Juicer gelingt dies, ohne dass zuviel Hitze entsteht und Sauerstoff in den Saft eingewirbelt wird.
Natürlich kannst Du Selleriesaft erstmal mit einem Mixer herstellen - ist aber alles in allem ein deutlich langwieriger Prozess. Eine Anleitung dazu findest Du hier.
Viele Grüße,
Carla
So ganz schlau bin ich nun immer noch nicht. Wenn ich so lese, dass im Slow Juicer das ganze mit Reinigung auch mal 10 Minuten dauert, braucht mein Vitamix Ascent 3500 dafür mit der Smoothie Taste ca 1 Minute und durch den Nussmilchbeutel gequetscht noch 2 weitere Minuten.
Von der Saftmenge ist das Ergebnis identisch bei 600g Selleriestangen ca 500g Saft.
Was ich bei Zubereitung von Saft oft lese ist das Zufügen von Wasser; das möchte ich allerdings vermeiden, weil ich meinem Körper lieber die Flüssigkeit aus dem Obst oder Gemüse zufügen möchte, als zusätzliches Wasser.
Meine Recherche auf eurer Seite geht also weiter.
LG,
also wenn Du Sellerie im Mixer mixt und anschließend durch einen Nussmilchbeutel filterst, gehen vor allem beim Filtern die Nährstoffe mit dem Trester verloren. Das ist allerdings mit Slow Juicern auch so.
Wenn Du die Beigabe von Wasser vermeiden willst, wird es im Mixer schwierig, ohne eine Temperaturerhöhung in Kauf zu nehmen. Durch die starke Reibung sollte die Masse schneller warm werden als ohne Wasser. Mit einem Slow Juicer geht man diesen Kompromiss nicht ein und mit einem Horizontal-Entsafter mit nur einer Walze kann man inkl. Abwasch auch in 5 Minuten fertig sein.
Falls Du aber wirklich alle Nährstoffe erhalten willst, dürften Smoothies allerdings generell interessanter sein als Säfte. Es ist schon so, dass bei Smoothies aus dem Mixer mehr drin ist, weil der Saft nicht vom Trester getrennt wird (egal ob durch Slow Juicer oder Nussmilchbeutel).
Herzliche Grüße
Carla